Die Biber sind los! – Und wie…
In unserem Stamm nun schon seit einem guten Jahr. Aber wie es dazu kam, was seit dem alles passiert ist und wie es bei uns in den nächsten Monaten weitergehen wird, davon möchte ich euch hier berichten.
Der Beschluss der Bundesversammlung zur freiwilligen Einrichtung einer Vorgruppe für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren kam für uns wie gerufen. Immer wieder sind wir von Eltern angesprochen worden, ab wann ihre Kinder endlich zu den Pfadfindern kommen können. In Einzelfällen haben wir auch Fünfjährige schon aufgenommen … wenn sie in die Meute passten. Der Beschluss war für uns der notwendige Funken, offiziell und für alle, mit einer Bibergruppe zu starten.
Wie ging es los?
Einen ersten Infobrief verteilten wir an alle Vorschul- und Vor-Vorschulkinder über die beiden Kindergärten im Ort. Mehr Werbung haben wir seitdem nicht gemacht. Mit nur zwei Gruppenleitern in der Gruppe hatten wir die 10 Kinder schnell zusammen.
In den ersten Gruppenstunden erlaubten wir Eltern teilweise oder sogar ganz dabei zu bleiben. Uns ging es erst einmal darum Vertrauen zu den Kindern UND zu den Eltern aufzubauen. Wir starteten mit einer Gruppenstundendauer von einer Stunde und stellten schnell fest: Das reicht uns nicht! Gerade in den Schönwettergruppenstunden, wenn wir uns auf den Weg machten Wald und Bach zu erkunden, waren die Kinder (und auch wir Gruppenleiter) sehr enttäuscht, wenn wir schon wieder zurück mussten. Und so verlängerten wir schon nach wenigen Wochen unsere Gruppenstunden auf 90 Minuten.
Was fängt man denn mit den Minis an?
Gerade in den Sommermonaten haben wir festgestellt, dass ein festes Programm gerne mal von den Bibern verworfen wird. Wir waren einfach unterwegs und entdeckten alles um uns herum. Unsere Kinder entdecken die Welt mit viel Enthusiasmus und ganz anderen offenen Augen. Wir fanden Kröten und hatten gegen Ende der Gruppenstunde Probleme, keinen in einer Jackentasche zu vergessen, weil die Kinder so fasziniert waren. Sogar ein Feuersalamanderbaby haben unsere Biber im Bach entdeckt. Wir krabbelten durch Rohre, bauten Boote und Dämme – wie sich das für Biber gehört – und manchmal machten wir einfach nur eine tolle Schlammschlacht. In den ersten Wintergruppenstunden mussten wir, als ehemalige Wölflingsleiter, erst einmal lernen, dass die Kinder noch nicht daran gewöhnt sind mit Aufmerksamkeit beim Thema zu bleiben. Zu Beginn der Gruppenstunde starten wir immer mit einer ausgiebigen Spielrunde, bevor wir ins Gruppenstundenthema starten. So können sich die Kinder etwas austoben und sind dann anschließend für 15 – 20 Minuten bei der Sache. Danach wird noch mal gespielt. Wir haben mittlerweile parallel mit den Wölflingen Gruppenstunde. Dies nutzen wir oft für eine gemeinsame Spielrunde am Ende. Dadurch lernen die Biber, dass es auch noch andere Gruppen bei den Pfadfindern gibt und die Wölflinge gemeinsam zu gestalten.
Das erste Projekt startet
Nach einem halben Jahr begannen wir mit unserem ersten Projekt. Zum Thema Feuer sammelten wir Brennholz, stellten Zunderpads her, übten sägen und Holz hacken, lernten verschiedene Feuer- und Löscharten kennen. Zum Abschluss unseres Projekts machten wir mit dem gesammelten, zersägten, gehackten Holz und unseren Zunderpads Feuer um darüber Stockbrot zu backen.
Schwierigkeiten? Die gibt’s auch…
Vor allem fällt mir da eine Gruppenstunde kurz vor Weihnachten ein. Eigentlich wollten wir unser erstes großes Biberversprechen anfangen vorzubereiten. „Ich komme nur zu den Bibern, weil mein Papa mich bringt. Eigentlich möchte ich gar nicht“, erklärte uns ein Junge. Fast alle anderen stimmten mit ein. Am Ende der Gruppenstunde wussten wir gar nicht mehr, wie es mit unserer Bibergruppe weitergehen wird. Das Versprechen fiel erst einmal aus. Heute sind alle Kinder noch in der Gruppe und bereiten gerade mit Spaß unseren großen Auftritt beim Stammesjubiläum vor.
Biber unterwegs mit dem Stamm
Das Versprechen findet wohl im Pfingstlager statt. Dort haben wir zum ersten Mal auch die Biber mit dabei. Für die Leiterrunde war es gar keine Frage, ob wir die Biber mitnehmen oder nicht. Für die Eltern natürlich schon eher. Unser Pfingstlager findet dieses Jahr ganz in der Nähe von Winterscheid statt. Deshalb bieten wir Bibern, die sich noch nicht auf drei Nächte Zeltlager einlassen möchten eine Schnuppernacht an. Fünf Biber haben sich allerdings schon für das komplette Lager angemeldet. Ich freue mich sehr darauf und bin gespannt, ob sich danach vielleicht doch noch mehr als zwei Biber für unser Sommerlager anmelden.